Wohnen in der Infanterieschießschule: Umbau in Zossen von cubus plan

18. Oktober 2024

Foto: cubus plan gmbh

Wohnen in einer ehemaligen Kaserne? Dass das geht, beweist ein aktuelles Projekt in Wünsdorf, einem Ortsteil von Zossen südlich von Berlin. Dort errichtete Architekt Ernst Richter kurz vor dem Ersten Weltkrieg eine architektonisch bemerkenswerte Infanterieschießschule, die heute unter Denkmalschutz steht. Samt späterer Erweiterungen umfasst die ehemalige Kaserne 18 Bauten auf 11,4 Hektar Fläche.  
 

Die Eigentümerin Baltic Memorial, die sich auf Denkmalsanierungen spezialisiert hat, beauftragte das Berliner Büro cubus plan, das Areal unter dem Namen INFA-Quartier zu einer mischgenutzten kleinen Siedlung zu entwickeln. Geplant sind 220 Mietwohnungen, Gewerbeflächen sowie kulturelle und soziale Nutzungen – komplett ohne Neubauten 

Foto: cubus plan gmbh

Kürzlich wurde eines der zwei ehemaligen, viergeschossigen Mannschaftsgebäude fertiggestellt, das INFA1. Die Architekt*innen transformierten das einhüftig organisierte Bauwerk in 36 Mietwohnungen. Dabei erhielten sie historische Strukturen. So integrierte cubus plan Teile der langen Flure mit ihren Schwibbögen in die Wohnungen, was zu zweiseitig belichteten Einheiten führte.
 

Während die repräsentative Hauptfassade unangetastet blieb, öffnete sich die rückwärtige Ostfassade durch neue Gartenzugänge, Balkone und in das Mansarddach eingeschnittene Loggias. Planung und Umbau weiterer Gebäude sind in vollem Gange. Neben Wohnraum sind vielseitig nutzbare Gewerbeflächen für Büros, Ateliers oder Gesundheitseinrichtungen geplant. Auch ein Gemeinschaftsraum von etwa 200 Quadratmetern im zentralen Wirtschaftsgebäude der Anlage wäre möglich. 

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