25. Oktober 2024

Die Rudolf-Steiner-Schule in Wien-Mauer gilt als älteste Waldorfschule Österreichs. Dietrich Untertrifaller Architekten (Bregenz) und Andi Breuss (Wien) haben ein Gebäude der ensemblegeschützten Anlage umgebaut und erweitert. Der Neubau schließt im rückwärtigen Garten an. Durch sein großes Dach, das sich bis auf den Bestand zieht, zeigt er sich aber auch zur Straße hin.
 

Die Schule benötigte mehr Platz für ihren Lehrbetrieb. Der Altbau war zu klein und seine Bausubstanz schlecht, schreiben die Architekt*innen, die 2014 den entsprechenden Wettbewerb gewannen. Sie ließen kleinere Gebäudeteile und das gesamte Dach abreißen, die historische Fassade blieb jedoch erhalten. Zusammen mit dem Anbau ergibt sich nun ein L-förmiger Baukörper, das neue Dach orientiere sich in Form und Farbe am alten.
 

Im Bestand befinden sich der Kindergarten für 30 Kinder und ein Speisesaal im Erdgeschoss, darüber Sonderunterrichtsräume, Lehrerzimmer und ein Eurythmie-Saal. Die Erweiterung teilten die Planer*innen in zwei Bereiche. Der Turnhalle, die fast das gesamte Erd- und Untergeschoss einnimmt, gaben sie lange Glasflächen und eine offene Holzlattung. Die Obergeschosse mit vier Klassenräumen für insgesamt 100 Kinder ließen sie, wie auch das Dach, mit dunklen Schindeln verkleiden. Laubengänge erschließen die Klassenräume direkt vom Garten aus.
 

Laut Architekt*innen könne man die gesamte Holzkonstruktion aus Rippen- und Hohlkastenelementen rückbauen und recyceln. Gedämmt wurde mit Stroh und Hanf. Für die Lehmoberflächen im Inneren – wahlweise als Putz oder Lehmbauplatte – verwendeten sie Material aus dem Aushub der Baugrube vor Ort. Insgesamt umfasst das Projekt für den privaten Rudolf Steiner Schulverein circa 3.100 Quadratmeter Fläche. Die Gestaltung der Außenanlagen übernahmen Carla Lo Landschaftsarchitektur aus Wien. 

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