Buchtipp: Massives Material

4. November 2024

Foto: Birkhäuser

Die Auseinandersetzung mit Architektur ist heute ohne die Subtexte Klimawandel und Ressourcenverbrauch kaum noch denkbar. Vor diesem Hintergrund zeigt die Publikation Massives Material. Monolithisch, homogen und zirkulär Bauen das Potenzial einfacher und massiver Bauweisen auf. Die Herausgeber*innen Till Boettger und Ulrike Knauer (beide an der HAWK Hochschule Hildesheim/Holzminden/Göttingen tätig) untersuchten gemeinsam mit Studierenden 25 Projekte, gefertigt aus Holz, Lehm, Ziegel, Beton oder Recyclingmaterialien.

Unter den Bauwerken befinden sich neuere Beispiele wie das Cork House von Matthew Barnett Howland in Eton oder ältere Klassiker, etwa das Kölner Diözesanmuseum Kolumba von Peter Zumthor. Entstanden sind diagrammatische Zeichnungen, die Geometrie, Funktion oder Materialität vergleichen.

Eingeordnet werden die Analysen durch einführende Texte. Während Boettger sich hierbei für die gestalterischen und ökologischen Vorteile eines massiven Materialeinsatzes ausspricht, hebt Knauer auf dessen historische Bedeutung ab. Interviews mit Architekt José Gutierrez Marquez und Tragwerksplaner Arno Richter ergänzen die Arbeit der Studierenden.

Das Buch hinterfragt den Begriff der Zirkularität und positioniert sich kritisch zu einem Ansatz, der auf Digitalisierung in Form von Materialdatenbanken oder BIM setzt. Stattdessen plädieren die Autor*innen für einen „Ansatz der Einfachheit“, womit sich die Publikation in die Debatte um den Gebäudetyp-e einreiht.

Massives Material. Monolithisch homogen und zirkulär Bauen
Till Boettger, Ulrike Knauer (Hg.)
208 Seite
Birkhäuser Verlag, Basel 2023
ISBN 978-3-0356-2605-6
42 Euro

 

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