Effiziente Pagode am Zürichsee: Umbau eines Bürogebäudes von C.F. Møller

10. April 2025

Foto: Mark Hadden

Auf der Sonnenseite des Zürichsee-Ufers haben die späten 1960er Jahre einige diskutable Bauten hinterlassen. Zwischen Le Corbusiers letztem Werk und Justus Dahindens futuristischer Pyramide (beide von 1967) steht seit knapp 50 Jahren ein terrassiertes Bürogebäude, das kürzlich von C.F. Møller (Aarhus) transformiert wurde. Die Sonne wurde dabei zum Formgeber für die baulichen Ergänzungen. 

Der Entwurf für die Bellerivestrasse 36 von Walter Niehues stammt aus den 1960er Jahren. Fertiggestellt wurde der damals 700 Personen fassende Verwaltungsbau für Elektrowatt allerdings erst 1974. Nach der Zerschlagung des Unternehmens ging das Gebäude 2004 in den Besitz der Allreal Holding über, die C.F. Møller 2019 infolge eines Studienauftrags mit Umbau und Sanierung betraute. 

Foto: Mark Hadden

C.F. Møller versahen das Gebäude mit einer komplett neuen Hülle, entfernten sämtliche Fassadenplatten und ersetzten Fensterbänder durch raumhohe Glasscheiben. Unverkennbar sind die weit auskragenden Vordächer, deren Champagnerton laut Architekt*innen die Farbpalette der Umgebung aufgreift und die Ästhetik der 1970er Jahre interpretiert. 

Die Vordächer tragen mit 1,80 Metern Überhang zur Energieeffizienz bei, indem sie die Fenster vor Sonneneintrag schützen. Unter der eingefärbten Glashaut verbergen sich zudem rund 1.700 Photovoltaikmodule, die etwa die Hälfte des Energiebedarfs decken sollen. Innen wurde ein Atrium mit Wendeltreppe bis ins vierte Obergeschoss angelegt. Kiesflächen im Garten und auf den Dachterrassen wurden durch begrünte Bereiche ersetzt. 

Der Umbau wurde unter Maßgaben des Minergie-A-Standards realisiert und erhielt den European Green Award 2024. Von den rund 12.000 Quadratmetern Nutzfläche wird die Hälfte inzwischen von einem Schweizer Luxus-Kosmetikunternehmen angemietet. Die Sanierungskosten wurden 2019 mit 50 Millionen Schweizer Franken kalkuliert.

Dieser Text basiert auf einem redaktionellen Beitrag von BauNetz Meldungen.

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