Ferien in der Kirchenburg: Umbau von Modul 28 in Siebenbürgen

25. Oktober 2024

Foto: Vlad Pătru

Im Nordwesten Rumäniens scheint mancherorts die Zeit stehen geblieben. Nirgendwo sonst zeigt sich das so charmant wie in einer der mittelalterlichen Kirchenburgen, für die die Region Siebenbürgen weltbekannt ist. Von einst 300 dieser Zeugnisse jahrhundertealter Siedlungsgeschichte der Siebenbürger Sachsen existiert heute noch gut die Hälfte. Während sieben davon zum UNESCO-Weltkulturerbe gehören, droht vielen anderen Wehrkirchen mitunter der Verfall.  
 
Die Kirchenburg des Dorfes Curciu (deutsch Kirtsch) kann in diesem Zusammenhang jedoch als positives Beispiel hervorgehoben werden. Im Rahmen des „Adaptive-Reuse-Programs der Stiftung Kirchenburgen/Fundația Biserici Fortificate wurde das Hermannstädter Büro Modul 28 mit der Restaurierung des zwischen dem 13. und 15. Jahrhundert errichteten Ensembles beauftragt. Zudem sollten Nebengebäude für eine zeitgenössische Nutzung angepasst werden.  

Foto: Vlad Pătru

Die Architekt*innen transformierten die Pfarrwohnung sowie die Kapelle, die aus der Wehrmauer straßenseitig herausragt, in eine Ferienunterkunft. Der behutsame Eingriff wahrt die historische Charakteristik und arbeitet lediglich mit neuem Putz oder ornamentierten Holzelementen für Fenster, Fensterläden, Türen und Möbel. In der Apsis der Kapelle, die nun als Wohnraum dient, wurden drei gotische Fenster mit schmalen Metallprofilen inszeniert. 
 
Gänzlich neu ergänzt wurden eine Treppe, die das Ferienhäuschen flankiert und den Eingangsturm erschließt, sowie ein Raumelement, das sanitäre Anlagen beherbergt. Die in Holz errichtete, reversible Struktur spiegelt mit ihrer hofseitigen Fassade ein gestalterisches Bewusstsein wider, das sich irgendwo zwischen traditioneller und junger siebenbürgischer Baukunst einpendelt. 

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