Grundstücksübergreifende Regenwasserbewirtschaftung: Studie in Berlin

10. Januar 2025

Foto: Gruppe F

Angesichts des Klimawandels, der zu vermehrten Starkregenereignissen und Trockenperioden führt, ist eine Umstellung auf eine nachhaltige Regenwasserbewirtschaftung notwendig. Berlin will dabei auf lokale Lösungen zur Regenwassernutzung setzen, um etwa Schäden durch Starkregen einzudämmen und die Gewässerqualität zu verbessern. Die von der Senatsverwaltung für Mobilität, Verkehr, Klimaschutz und Umwelt (SenMVKU) beauftragte Studie „Grundstücksübergreifende Lösungen der Regenwasserbewirtschaftung“, entwickelt von Gruppe F und oikotec-Ingenieur*innen, zeigt Möglichkeiten für den Umgang mit Regenwasser und wie Berlin klimaresilienter gestaltet werden kann. 

Seit 2018 regelt das Hinweisblatt zur Begrenzung von Regenwassereinleitungen bei Bauvorhaben in Berlin die Bewirtschaftung auf einzelnen Grundstücken. In bestehenden Gebäuden erschweren das oft hohe Versiegelungsgrade oder Altlasten. Zudem benötigen manche Flächen für die Bewässerung von Grünanlagen mehr Regenwasser, als auf ihnen gesammelt werden kann. Eine Lösung könnte die grundstücksübergreifende Regenwasserbewirtschaftung sein. Dafür fehlt jedoch ein Prüfverfahren sowie Anreize oder Hinweise für Grundstückseigentümer*innen. 

Foto: Gruppe F

Die Studie skizziert fünf Szenarien für grundstücksübergreifende Lösungen: Frontfallrohre bei Blockrandbebauung in Straßenbegleitgrün entwässern, Regenwasser von Dächern, Freiflächen und öffentlichem Straßenland in Grünflächen entwässern sowie die Abkopplung von Regenwasserkanalisationen zur Nutzung oder dezentralen Versickerung 

Dabei haben die Verfasser*innen mögliche Versickerungsanlagen, notwendige hydrogeologische Voraussetzungen, einzubeziehende Behörden und die grundlegenden technischen und rechtlichen Regelungen in Form von Steckbriefen aufbereitet. Zudem skizzieren sie ein Prozessablaufschema, das die wichtigsten Schritte eines GüL-Projekts darstellt. Abschließend beinhaltet die Studie einen Mustervertrag als Regelungs- und Formulierungshilfe zwischen Geber- und Nehmergrundstücken. 

Die Studie kann auf der Website der SenMVKU kostenfrei heruntergeladen werden. 

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