SWAP Architektur baut neues Leibniz-Zentrum für Marine Tropenforschung
16. April 2023
Das Architekturbüro SWAP Architektur aus Wien entwirft das Gebäude des neuen Leibniz-Zentrums für Marine Tropenforschung (ZMT) in Bremen. Das Neubauvorhaben umfasst knapp 6.500 Quadratmeter und hat einen Finanzrahmen von 34,8 Millionen Euro. Die Gebäudekonstruktion ist in Holzhybridbauweise vorgesehen, der serielle Einsatz von Bauteilen ist möglich. Der Bund und das Land Bremen teilen sich die Finanzierung. Der Landesanteil wird von der Senatorin für Wissenschaft und Häfen übernommen.
In der Otto-Hahn-Allee im Bremer Stadtteil Horn-Lehe soll das neue Gebäude entstehen. Zu den Herausforderungen des Projektes zählt, alle derzeit auf insgesamt fünf Standorte verteilten 160 Mitarbeitenden des ZMT an einem Standort zusammenzuführen und ein Gebäude für alle Beschäftigten des Instituts zu konzipieren – mit adäquater Infrastruktur, Ausstattung und Versorgung sowie Technik für ein Forschungsinstitut. Eines der Markenzeichen des ZMT sind moderne Laborkapazitäten, die funktional gut in die künftige Heimat integriert werden müssen.
Das neue Gebäude müsse daher sowohl eine Ausbauperspektive aufweisen als auch funktional variable Räume für die neue Arbeitswelt bieten, in der das Home-Office weiter praktiziert wird und viele internationale Gäste arbeiten, teilt das ZMT mit. Insofern sollen alle Raumstandards ausbaufähig, wandelbar und flexibel sein. Der Neubau soll barrierefrei konzipiert werden. Zudem habe das ZMT hohe Ansprüche an Nachhaltigkeit und Klimaschutz sowohl im Bau als auch im Betrieb seines neuen Gebäudes und dem zugehörigen Freiraum.
So ist die Gebäudekonstruktion in Holzhybridbauweise vorgesehen, der serielle Einsatz von Bauteilen ist möglich. Der kompakte und robuste Gebäudeentwurf zeichne sich insgesamt durch hohe wirtschaftliche Kennziffern aus. Der jetzt vorliegende Entwurf weise eine sehr kluge Gliederung der einzelnen Funktionsbereiche von den Büroflächen über die Labore bis hin zu den Werkstätten auf: Einerseits werde hier die interdisziplinäre Zusammenarbeit im ZMT gefördert, andererseits ermögliche das Gebäudelayout eine hohe Anpassungsfähigkeit an mögliche zukünftige Nutzungsänderungen. Die von den Architekten gewählten Gestaltungselemente würden dem neuen Haus im Technologiepark einen eigenständigen Auftritt verleihen, ohne den städtebaulichen Kontext des Quartiers außer Acht zu lassen.
Für den vom Bund und dem Land Bremen finanzierten Bau wurde ein europaweiter Architekturwettbewerb in einem Vergabeverfahren nach Vergabeverordnung ausgeschrieben. Der Entwurf des Architekturbüros SWAP aus Wien wurde von der Jury unter Leitung von Prof. Katja-Annika Pahl (Hochschule Bremen) mit dem ersten Preis ausgezeichnet. Den zweiten Preis erhielten gmp Architekten aus Hamburg, der dritte Platz ging an das Münchner Büro Nickl & Partner Architekten. Für den Architekturwettbewerb bewarben sich 28 Büros, zwölf Büros wurden zur Teilnahme eingeladen, von denen sich acht mit Entwürfen beteiligten. Ein Preisgericht bestehend aus Fach- und Sachpreisrichtenden entschied sich schließlich für die drei genannten Gewinner.
Über SWAP Architektur:
SWAP Architektur ist ein international tätiges Architekturbüro mit Sitz in Wien, das die Bereiche Gesundheit, Labor, Büro, Bildung und Wohnen mit der Entwicklung digitaler Planungswerkzeuge verbindet. SWAP verfolgt einen ganzheitlichen Ansatz, mit dem immanenten Bestreben langlebige, nachhaltige und qualitätsvolle Gebäude zu entwickeln. Das Team rund um die Partner Christoph Falkner, Rainer Maria Fröhlich, Thomas Grasl und Georg Unterhohenwarter versucht bei jedem Projekt, alte Fixierungen aufzubrechen, neueste Technologien anzuwenden und Rohstoffe sorgsam einzusetzen. Im Mittelpunkt steht der Mensch, der Raum erlebt. Denn Architektur soll eine Anregung sein, eine Aufforderung dazu, mit anderen den eigenen Raum zu definieren: der Raum bist Du. Das englische Wort „swap“ bedeutet: wechseln, tauschen, austauschen.