Haus für eine Goldschmiedin: Umbau von CWA in Brandenburg

11. Oktober 2024

Foto: Eric Tschernow

Eine halbe Stunde nördlich von Berlin unweit des Liepnitzsees gestaltete das Berliner Büro Christoph Wagner Architekt*innen in Zusammenarbeit mit Wenke Schladitz ein märkisches Bauernhaus behutsam um. Der Bauherrin und den Architekt*innen war es wichtig, den Charakter des Hauses mit seinen Spuren und Zeitebenen zu erhalten. Daher wurden nur wenige Eingriffe vorgenommen, um die alten Stall- und Werkstatträume in einen 130 Quadratmeter großen Wohn- und Arbeitsbereich umzufunktionieren. 
 
Substanziell saniert wurde nur, wo es statisch notwendig war. Viele Bereiche des Hauses blieben unangetastet. Allerdings erhielt die ehemals fensterlose Giebelseite mit dem Einsatz eines großen Rundfesters ein neues Gesicht. Dieses raumbildende Fenster wurde in Zusammenarbeit mit einem befreundeten Kunstschlosser angefertigt und dient nun als Ort der Kontemplation. 

Foto: Christoph Wagner

Der größte konstruktive Eingriff des Vorhabens bestand in der Öffnung der Südfassade für den Einsatz großformatiger  Terrassenfenster. In diesem Zuge ließen die Planer*innen auch die Decke zum Obergeschoss öffnen. Ein skulptural anmutender Treppenturm verbindet nun die Ebenen. Stützen im Inneren ließen sich vermeiden, in dem das zweischalige Zwickelmauerwerk der Außenwand oberhalb des neuen Fensters durch einen außen vorgesetzten Balkonvorbau abgefangen wurde. 
 
Zudem fanden die Abbruchziegel bei verschiedenen nichttragenden Innenwänden eine neue Verwendung. Der Fußbodenaufbau aus Glasschotter und regionaler Hanflehmschüttung kommt ohne Abdichtungsbahnen aus. Das Projekt sei noch nicht vollends abgeschlossen und wird weiterhin mit den Nutzer*innen fortentwickelt, heißt von Seiten der Planenden in Bezug auf die Gesamtanlage. 

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