Hotel kühlt Räume ohne Klimaanlage

22. Juni 2024

The Circus Hotel in Berlin. Foto: Carolin Weinkopf

Zum Heizen und Kühlen werden in Hotels meist Fan Coils als Umluft- oder Kanalgeräte verwendet. Diese haben nicht nur einen hohen Installations- und Wartungsaufwand, sondern erzeugen auch Geräusche und eine ungesunde Raumluft. Natur-Klimadecken von ArgillaTherm bieten eine nachhaltige Alternative.

Fan Coils haben viele Nachteile: Beim Kühlen liegt die Registertemperatur unter 10 Grad. Das gesamte Rohrsystem inklusive Isolierung vom Dach bis in die Zimmer muss in Kältetechnik verlegt werden. Der Kälteerzeuger auf dem Dach muss sehr viel Leistung erzeugen und entsprechend groß dimensioniert werden, 3x größer als bei der Versorgung von Kühldeckensystemen. Zudem entstehen durch den Ventilator Zugluft und Geräusche.

Die Raumtemperatur lässt sich aufgrund der sehr geringen Kühlregistertemperatur nicht konstant steuern, entweder ist es zu kalt oder zu warm. Letztendlich ist die Raumluft zu trocken, in der Praxis nicht über 30 % relative Luftfeuchte.

Trotz der veralteten und unwirtschaftlichen Technik sind Fan Coils noch immer die erste Wahl bei der Klimatisierung von Hotelzimmern, da konventionelle Deckenkühlungen aufgrund des Tauwasserproblems die gewünschten Leistungen nicht erreichen. Zudem steigt die relative Luftfeuchte in einen unbehaglichen Bereich.

Die Aufbauhöhe beträgt insgesamt nur 55 mm. Das System lässt sich direkt an der Decke befestigen oder mit Hilfe von Lattungen oder Abhängungen von der Decke abhängen. Grafik: ArgillaTherm

Natur-Klimadecken von ArgillaTherm

Das Tauwasserproblem lösen die Natur-Klimadecken von ArgillaTherm durch Einsatz der HUMID-Module. Sie bestehen zu 100 % aus Naturbaustoffen wie Polaren 3-Schicht-Tonen, Baulehm, Ziegelmehl und  Miscanthusfasern. Die Kühlleistungen liegen nach Herstellerangaben auf Augenhöhe zu Fan Coils und die relative Luftfeuchte, sprich die gefühlte Raumluftfeuchte, liege im optimalen Bereich um die 50 % rLF.

Zudem sind die Natur-Klimadecken sehr reaktionsschnell und erzeugen hohe Leistungen beim Heizen und Kühlen. Das liegt am Systemaufbau und am hoch leitenden Trägermaterial, den HUMID-Modulen.

Vorteile im Überblick:

  • Reduzierung des Gesamtinvestments um 15 bis 30 %.
  • Reduzierung der Wartungs- und Unterhaltskosten um mind. 60 %.
  • Minimaler Platzbedarf.
  • Stille Kühlung / Geräuschfrei.
  • Sichere Verwertung der anfallenden Feuchtigkeit im Raum (auf Wunsch können belastbare Simulationen zum Feuchteverhalten erstellt werden).
  • Die Kühlung kann im Dauerbetrieb mit einer Vorlauftemperatur von bis zu 6 °C unter dem Taupunkt betrieben werden. Die Voraussetzung für einzigartig hohe Kühlleistungen und einen unterbrechungsfreien Kühlbetrieb.
  • Das System ist aufgrund des Aufbaus und des hoch leitenenden Trägermaterials sehr reaktionsschnell.
  • Optimale Raumluftfeuchte im Sommer sowie im Winter.
  • Für Allergiker und Asthmatiker geeignetes Raumklima.
  • Die Gebäudeklimatisierung ist nahezu CO2-neutral, was sich sehr positiv auf die Ökobilanz vom Gebäude auswirkt und Fördermöglichkeiten eröffnet.

Innenansicht The Circus Hotel Berlin. Foto: Carolin Weinkopf

Erfolgreich eingesetzt wurden die Natur-Klimadecken von ArgillaTherm bereits im The Circus Hotel Berlin. Die Lüftung erfolgt hier frei über die Fenster. „Wir wollten aus Umweltschutzgründen keine Umluftkühlung im Haus haben“, sagt Geschäftsführer Christian Göppert. „Wir mögen keine Klimaanlagen, also haben wir uns nach Alternativen umgesehen.“ In der Praxis ist er mit den ArgillaTherm-Decken sehr zufrieden. „Man hat durchgehend ein angenehmes Raumklima und fühlt sich wohl. Man hat eben nicht diesen Effekt, dass man von draußen reinkommt und denkt – ‚Boa, was ist das kalt hier‘.“

Dieser Unterschied müsse den Hotelbesuchern erklärt werden, so Göppert. „Unsere Gäste aus dem europäischen Raum nehmen das sehr gut an. Menschen, die aus heißeren Gegenden wie etwa Dubai kommen, ist es oft nicht kalt genug.“ Im The Circus Hotel könne und wolle die Räume nicht auf 16 Grad herunterkühlen, „weil es energiepolitisch Wahnsinn ist“, so Göppert.

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