Kunstszene protestiert gegen Audimax-Abriss in Düsseldorf

2. August 2024

Audimax Düsseldorf mit Fruhtrunk-Fassade. Foto: LVR-Amt für Denkmalpflege im Rheinland, Silvia Margrit Wolf.

Gegen den geplanten Abriss des Audimax der ehemaligen Ingenieurschule für Maschinenwesen in Düsseldorf regt sich Widerstand aus der Kunstszene: Das Gebäude im Stadtteil Golzheim wurde 1967 nach dem Entwurf des Architekturbüros Hentrich & Petschnigg errichtet und mit einer Fassade des Künstlers Günter Fruhtrunk versehen. Fruhtrunk, Schöpfer der Grafik auf der Aldi-Nord-Tüte, zählt zu den kanonischen Vertretern der Konkreten Kunst in Deutschland.

Die Fassade sei „eine exzellente Arbeit, die uns heute noch etwas zu sagen hat“, so Dr. Stephan Berg, Intendant des Kunstmuseums Bonn, im Gespräch mit dem WDR. Anlässlich des 100. Geburtstags von Fruhtrunk sind in Bonn, Wiesbaden und München derzeit Sonderausstellungen zu seinem Werk zu sehen. Über einen Social Media Post hatte das Bonner Museum vor kurzem auf die Abriss-Pläne aufmerksam gemacht. Das Audimax wurde von der Bezirksregierung Düsseldorf vorläufig unter Denkmalschutz gestellt. Der Landschaftsverband Rheinland hatte sich kürzlich in seinem Heft “Denkmalpflege im Rheinland”  für den Erhalt des Bauwerks ausgesprochen.

Audimax in Düsseldorf mit Fassade von Günter Fruhtrunk. Fotos: LVR-Amt für Denkmalpflege im Rheinland, Silvia Margrit Wolf. Collage: Canva Pro.

Für die Campus-Fläche in Düsseldorf-Golzheim hatte der Bau- und Liegenschaftsbetrieb des Landes Nordrhein-Westfalen (BLB NRW) gemeinsam mit der Landesregierung Düsseldorf einen Wettbewerb mit dem Titel „Campus Golzheim“ ausgeschrieben.  Als Sieger gingen im Jahr 2022 die Büros Staab Architekten GmbH, Machleidt GmbH Städtebau + Stadtplanung sowie die Levin Monsigny Landschaftsarchitekten GmbH hervor.

Befürworter sehen in dem geplanten Abriss nicht nur die Zerstörung eines kulturellen Erbes, sondern auch die Hinterlassung einer Brachfläche anstelle einer sinnvollen Nutzung des Geländes.

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