Materialien reduzieren, smarter bauen, weniger bauen

25. November 2024

Von Sabine Schneider

Foto: Heinze Gmbh, Kira Brüssau

Der bdia (Bund deutscher Innenarchitektinnen) hat sich im Rahmen eines Workshops auf dem Klimafestival 2024 in Berlin zur Rolle der Innenarchitektur für die Bauwende ausgetauscht.

Diskutiert haben Simone Jüschke von Jüschke Innen  Architektur, Prof. Nicolas Rauch – Ausstellungsdesign Detmolder Schule für Gestaltung, Nathalie Dziobek-Bepler – Büro Baukind, Natascha Ninic von der NINIC GmbH und Gabriela Hauser vom buerohauser.
Die TeilnehmerInnen bearbeiten mit ihren Büros verschiedene Bereiche wie Bildungsbauten, Wohnungsbauten, Ausstellungsdesign, Bürowelten und Bauen im Bestand und konnten daher verschiedene Aspekte aus ihren jeweiligen Erfahrungen einbringen.

Bei den Bildungsbauten besteht ein 80%iger Sanierungsrückstau und es gibt neue Bildungskonzepte, die neue Raumkonzepte erfordern. In der Arbeitswelt sind flexible Arbeitsweisen und damit flexible Raumkonzepte zu erfüllen, die allerdings nach einem kurzen Mietverhältnis wandelbar sein sollten. Beim Wohnungsbau stehen die PlanerInnen oft vor dem Problem, dass Bestandsmaterialien aus den letzten 30 Jahren nicht wiederverwendet werden können, sondern als Sondermüll entsorgt werden müssen. Nur sehr alte Materialien können teilweise wiederverwendet und sollten auch als Vorbild genutzt werden. Im Ausstellungsdesign sollte nicht nur für eine Ausstellung geplant werden, sondern das Bauen als Labor für neue Materialien angesehen werden und über mehrere Generationen geplant werden.

Foto: Heinze Gmbh, Kira Brüssau

Für eine notwendige Transformation im Bereich der Innenarchitektur wurden einige Punkte von allen Teilnehmern gefordert:

  1. Vorhandene Materialien sollten besser genutzt werden können.
  2. Um das zu garantieren, müssen sich Planungsprozesse ändern.
  3. In einer neuen Phase der HOAI sollte erstmal ermittelt werden können, welche Materialien vorhanden sind und das nicht nur im Gebäude, sondern idealerweise regional in einer Materialbank.
  4. Es sollte interdisziplinärer geplant werden.
  5. Räume sollten flexibel nutzbar sein und Mehrfachnutzung (z.B. im Bildungsbauten) berücksichtigt werden.
  6. Die Politik muss Vorgaben machen, da es sonst am Engagement einzelnen Personen hängt.
  7. Abriss und Wegschmeißen muss teuer werden.

Hoffnungsvoll zeigten sich alle TeilnehmerInnen, dass die nachfolgende PlanerInnengeneration bereits breiter und anders ausgebildet ist und Nachhaltigkeit und zirkuläres Bauen bereits an der Uni lernt.

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