So spart die Baubranche beim Metallverbrauch
28. März 2024
Eine neue Studie zeigt Einsparpotenziale von metallischen Rohstoffen in verschiedenen Sektoren der Deutschen Industrie auf. So könnten allein in der Baubranche bis zum Jahr 2050 bis zu 52 Millionen Tonnen Kupfer, Aluminium, Eisen sowie Nickel eingespart werden: Zum Beispiel durch die Erhöhung des Anteils von Mehrfamilienhäusern bei Neubauten bei gleichzeitiger Reduktion der durchschnittlichen Wohnflächen. Auch die Auswahl der Fenster spiele eine entscheidende Rolle.
Die Studie „Nutzung und Reduktionspotentiale von Basismetallen in Deutschland und der EU“ hat das ifeu Institut im Auftrag des Vereins PowerShift erstellt, der sich für eine ökologisch und sozial gerechtere Welt einsetzt. Die Ergebnisse sind in einer Gratis-Broschüre zusammengefasst. Darin werden insbesondere im Verkehrssektor, der Baubranche und im Recycling von Metallen enorme Einsparpotentiale berechnet. So stellt beispielsweise die Reduktion von Größe, Gewicht und Zahl neuzugelassener Autos einen wichtigen Hebel dar, durch den bis 2050 knapp 37 Mio. Tonnen der vier untersuchten Metalle gespart werden könnten.
Bauwende vorantreiben durch Einsparung von Rohstoffen
Im Jahr 2022 hat Deutschland nach Angaben von PowerShift fast 80 Millionen Tonnen Metalle importiert – zu etwa 90 Prozent habe es sich dabei um Primärrohstoffe gehandelt. Problematisch sei daran, dass der deutsche Rohstoffverbrauch deutlich über einem global gerechten Niveau liege und Deutschland zudem stark abhängig sei von Importen.
„Die Ampel-Koalition ist die erste Bundesregierung, die sich zur Reduktion des Primärrohstoffverbrauchs bekannt hat. Dies ist im Hinblick auf Menschenrechtsverletzungen und Umweltkatastrophen in Bergbau-Lieferketten bedeutsam“, betont Michael Reckordt, Rohstoffexperte bei PowerShift. „Inzwischen ist der Handlungsdruck enorm. Deutschland muss endlich weniger metallische Rohstoffe verbrauchen – für das Klima, die Umwelt, die Menschenrechte und, um sich unabhängig zu machen von Ländern wie China und Russland. Als PowerShift fordern wir eine Rohstoffwende, die die Reduktion des Primärverbrauchs entschlossen umsetzt.“
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