Wende zur Postmoderne: Architektur der 1980er Jahre in der DDR
11. April 2025

Foto: BauNetz WOCHE #667
Auch in der DDR gab es postmoderne Architektur, die gewissermaßen mit einer kleinen Bauwende zusammenfiel. Obwohl die westlich geprägte Postmoderne im offiziellen Diskurs als unsozialistisch abgelehnt wurde, verfolgte man in den 1980er Jahren ganz ähnliche Methoden. Denn auch im Osten wurde die Kritik an der „Unwirtlichkeit der Städte“ und der Monotonie neuer Wohnsiedlungen geteilt. Die BauNetz WOCHE #667 schaut auf diesen städtebaulichen wie architektonischen Richtungswechsel in der DDR, der sich ästhetischen, aber ebenso ökonomisch und ökologisch begründete.
Ab den 1970er Jahren wandte man sich im Osten den bestehenden Städten in ihrer historisch gewachsenen Individualität zu. Großflächige Abrisse ganzer Quartiere, beispielsweise in der Spandauer Vorstadt in Ost-Berlin, wurden gestoppt. Stattdessen entstanden Planungen für Wohnquartiere auf dem vorhandenen Stadtgrundriss. Man wollte funktionsgemischte Innenstädte mit „erlebnisreichen“ Räumen vor allem für Fußgänger*innen schaffen.
Zugleich fiel diese Entwicklung mit der Suche der Architekt*innen nach einem vielfältigeren Ausdruck der Gebäude zusammen, die die Unverwechselbarkeit der bestehenden Städte herausarbeiten sollten. Republikweit entstanden Bauten in postmoderner Formensprache, die mitunter gar subversives Potenzial hatten. Es wird Zeit, sie in den Reigen der internationalen Postmoderne aufzunehmen.
Dieser Text basiert auf den redaktionellen Inhalten der BauNetz WOCHE #667.