WPC als nachhaltige Alternative zu Frischholz
10. Dezember 2023
Von Ingolf Löber
Wie nachhaltig der Holzverbundwerkstoff WPC ist, wurde auf dem Klimafestival in Berlin am Beispiel des Projekts „Südamerikahaus im Kölner Zoo“ gezeigt. Referent war Kieran Stanley von der dan pearlman Erlebnisarchitektur GmbH.
Im völlig neu gestalteten Gebäude windet sich ein Besuchersteg durch eine Dschungellandschaft mit exotischen Pflanzen und Tieren, wie Vögeln, Reptilien und kleinen Affen. Als Bodenbelag wurde ein Holzverbundwerkstoff von NATURinFORM eingesetzt. Auf die Frage, warum gerade dieses Material gewählt wurde, erläuterte Kieran Stanley die besonderen Anforderungen in diesem Projekt: Die funktionalen Eigenschaften wie Trittsicherheit, Robustheit und Langlebigkeit, kostengünstiger Unterhalt und einfache Pflege würden die WPC-Dielen zu einer nachhaltigen Alternative zu Frischholz im Innen- und Außenbereich beanspruchen.
Die Dielen seien vollständig recycelbar und werden aus 70 Prozent Holzresten (PEFC-zertifiziert) und 30 Prozent recyceltem Polyethylen extrudiert. WPC von NATURinFORM gelte als umwelt- und klimafreundliches Produkt, da Holzreste dem Wertstoffkreislauf erhalten blieben und nicht thermisch verwertet würden, hieß es auf dem Podium. Das feuchtwarme Klima im Gebäude und die notwendige, häufige Reinigung würden den Oberbelag enorm beanspruchen. Auch nach vielen Monaten intensiver Nutzung seien die Planer von der Werkstoffauswahl überzeugt.
Besonders nachhaltig sei das Recyclingkonzept. Verarbeitungsreste und rückgebaute Dielen würden nach einer Prüfung vom Unternehmen zurückgenommen und dem Fertigungsprozess wieder zugeführt. Der Geschäftsführer der Naturinform GmbH, Horst Walther, betonte, dass der Werkstoff bis zu 20 Mal wieder in den Produktionsprozess zurückgeführt werden könne. Lege man eine Haltbarkeit von 30 Jahren zugrunde, könne man von einer theoretischen Nutzungsdauer der Rohstoffe von mehreren Jahrhunderten ausgehen.
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