Zirkuläre Innenarchitektur – Ökologische Strategien im Möbelbau: heute schon Realität?

28. November 2024

Von Silvia Ernst

Foto: Heinze GmbH, Marcus Jacobs

In der Podiumsdiskussion mit den vier Teilnehmenden Gabriela Hauser von Büro Hauser und Vizepräsidentin des BDIA (Bund deutscher Innenarchitektinnen und Innenarchitekten), Dirk Hindenberg von Klöber GmbH, Konstantin Thomas, Designer bei Sedus und Thomas Willié von USM, stellte sich die Frage, ob ökologischer und nachhaltiger Innenausbau möglich ist. Spielen Innenarchitekt*innen und Kund*innen mit? Wo liegen die Schwierigkeiten? Gabriela Hauser verwies darauf, dass sie als Planerin darauf achtet, zum einen langlebige, qualitativ hochwertige Produkte einzusetzen und momentane Trends bei ihr eher in der farblichen Gestaltung der Wände und Decken Beachtung finden.

Bei Sedus werden bestimmte Vorgaben bereits in der Entwurfsphase beachtet, wie z.B. der CO₂-Ausstoß oder dass Möbel langlebig sein müssen. Zum anderen ermöglichen sie es Kund*innen passend zum Corporate Identity des Unternehmens Möbel zu konfigurieren und somit langlebiger zu gestalten. Auch bei Klöber spielt Nachhaltigkeit eine große Rolle. Qualitativ hochwertige Stoffe und Materialien kommen zum Einsatz. Recyceltes PET wird eingesetzt, wobei hier zuvor experimentiert wird, bis das Ergebnis überzeugend ist.

USM erkannte den Bedarf der Kund*innen, vor allem im Objektbereich, das einmal gekaufte Regalsystem zu erhalten, aber ggf. anders zusammenzusetzen. Sie bieten mittlerweile die Umplanung und den Umbau des Systems vor Ort an, auch den Umzug in einen anderen Standort. Alle anwesenden Hersteller sind sich einig, dass die Logistik die größte Herausforderung ist. Wie kommen alte Möbelstücke zu den Firmen, um sie neu beziehen oder reparieren zu lassen. Gabriela Hauser regte an, Möbelpläne online abrufen zu können, sodass diese selbst tätig werden können. Um es Innenarchitekt*innen einfacher zu machen im Gespräch mit ihren Kund*innen das nachhaltige Bedürfnis abzufragen, hat der BDIA seinen Mitgliedern einen Leitfaden an die Hand gegeben. Erste Schritte zu mehr Nachhaltigkeit in der Innenarchitektur!

Auch die Frage nach der sozialen Verantwortung in den Unternehmen haben alle Hersteller erkannt und wird in unterschiedlicher Form umgesetzt.
Ein weiterer Baustein zu mehr Nachhaltigkeit könnten Mietmöbel oder Secondhand Möbel im Objektbereich sein. Gabriela Hauser hatte gehört, dass mittlerweile in Deutschland 55 % gebrauchte Ware gekauft wird. Das lässt hoffen.

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