Zukunftsweisend: Wie künstliche Intelligenz die Projektentwicklung revolutioniert

4. Dezember 2024

Von Tanja Roth

Foto: Heinze Gmbh, Kira Brüssau

Wenn das Klimafestival von BauNetz und Heinze einlädt, sind nicht nur die Hallen gut gefüllt, sondern auch die Workshops heiß begehrt. Dieses Jahr lockte insbesondere ein Thema: „KI für nachhaltige Projektentwicklung und Kommunikation“. In zwei spannenden Themenblöcken erfuhren Planer:innen, wie Künstliche Intelligenz (KI) den gesamten Prozess von der Grundstücksanalyse bis zur zielgerichteten Kommunikation revolutionieren kann – schnell, präzise und nachhaltig.

Grundstücksanalysen mit Syte

Den Auftakt machte Matthias Zühlke, CEO und Mitgründer des Startups Syte, dessen KI-Lösung Marktführer im Bereich Grundstückspotenziale ist. Mit einem fesselnden Praxisbeispiel brachte er den Teilnehmenden das Potenzial der Technologie näher: Der Chef ruft an und verlangt innerhalb von 45 Minuten eine Entscheidung zu einem Grundstücksangebot von 9,9 Millionen Euro. Wie kann man in so kurzer Zeit eine fundierte Bewertung vornehmen?

Die Antwort liefert Syte mit seiner datenbasierten Plattform, die auf Kataster- und LiDAR-Daten zurückgreift. Innerhalb von Sekunden wertet die KI Standortfaktoren, Objektbewertung und Wirtschaftlichkeit aus. Dabei zeigt die KI nicht nur, ob eine Nachverdichtung oder ein Neubau wirtschaftlicher ist, sondern liefert auch detaillierte Berichte zu Kosten, Förderungen, CO₂-Bilanzen und potenziellen Cashflows. Die Ergebnisse werden in Echtzeit visualisiert und ermöglichen es Planer:innen, fundierte Entscheidungen zu treffen – selbst unter großem Zeitdruck.

Ein Highlight war der Live-Test: Alle Teilnehmenden hatten die Möglichkeit, die Plattform kostenfrei auszuprobieren und selbst die Daten des beispielhaften „Wohnquartier Giselastraße“ zu analysieren. Besonders beeindruckend war die Flexibilität: Kosten- und Einnahmenpositionen wie Mieten, Baukosten oder Verkaufspreise können individuell angepasst werden, sodass die Ergebnisse perfekt auf die Anforderungen eines Projekts abgestimmt sind.

Foto: Heinze Gmbh, Kira Brüssau

Kommunikation leicht gemacht: Nachhaltigkeitsstatements mit KI

Der zweite Teil des Workshops widmete sich der Kommunikation, einem essenziellen Schritt in der Projektentwicklung. Unter der Leitung von Maurizio Intini von der Academy for Architectural Thinking, wurde gezeigt, wie KI-Tools wie ChatGPT dazu genutzt werden können, prägnante und ansprechende Nachhaltigkeitsstatements zu erstellen.

Die Aufgabe: Drei Kurztexte zu den Nachhaltigkeitssäulen – ökologisch, ökonomisch und sozial – für das Projekt „Wohnquartier Giselastraße“ verfassen. Mithilfe der Syte-Datenbasis demonstrierte Intini, wie einfach sich professionelle Texte generieren lassen. Durch gezielte Prompts können Schreibstil, Zielgruppe und Schwerpunkte individuell angepasst werden. So entstehen in wenigen Minuten überzeugende und maßgeschneiderte Berichte. Aufgaben, die normalerweise Stunden in Anspruch nehmen, lassen sich in einem Bruchteil der Zeit erledigen.

Der Workshop zeigte eindrucksvoll, wie KI die Art und Weise, wie wir Projekte entwickeln und kommunizieren, transformieren kann. Von der präzisen Grundstücksanalyse bis zur zielgerichteten Kommunikation: Die vorgestellten Lösungen sparen nicht nur wertvolle Zeit, sondern fördern auch nachhaltiges Denken und Handeln.

Der Einsatz von KI eröffnet Architekt:innen und Planer:innen neue Möglichkeiten, sich auf das Wesentliche zu konzentrieren und sind innovative Lösungen für die Herausforderungen unserer Zeit.

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